Verlag:
Wunderlich
Seiten:
422 (ohne Danksagung)
ISBN:
978-3-8052-5016-0
Preis: 14,95 €
Kurzbeschreibung:
Man
schreibt das Jahr 2264. Gefühle sind unerwünscht, die Liebe
ist ausgestorben. Die Geburtenrate ist gefährlich gesunken. Der
junge Historiker und Sprachwissenschaftler Finn Nordstrom, Spezialist
für die inzwischen tote Sprache Deutsch, erhält den
Auftrag, die 250 Jahre alten Tagebücher eines jungen Mädchens
aus dem Berlin des 21. Jahrhunderts zu übersetzen. Öde,
findet er. Und albern. Doch dann ist er zunehmend fasziniert von dem
Mädchen, das quasi vor seinen Augen erwachsen wird. Schließlich
soll Finn in einem Virtual-Reality-Spiel in der Zeit zurückreisen,
um das Mädchen zu treffen. Ohne es zu wissen, wird er damit zum
Versuchskaninchen der Spieleentwickler. Warum schicken sie
ausgerechnet ihn, den Fachmann für tote Sprachen, in die Zeit
kurz vor Ausbruch der Großen Epidemie? Und was ist das für
ein sonderbares Gefühl, das ihn überkommt, wenn er der
jungen Frau begegnet? Bald muss Finn sich entscheiden – für
die Liebe oder für die Zukunft ...
Meine
Meinung:
Im Jahr
2264 hat sich so einiges verändert: die Sprache Deutsch ist
ausgestorben, Gefühle sind unerwünscht und das Pronomen
„Ich“ gibt es nicht mehr. In dieser Zeit lebt Finn Nordstrom –
ein junger Historiker und Sprachwissenschaftler. Er erhält den
Auftrag, ein 250 Jahre altes Tagebuch eines Mädchens zu
übersetzen. Anfangs ist Finn davon gar nicht begeistert, doch je
mehr er über das Mädchen Eliana erfährt, desto
interessierter ist er. Nach einiger Zeit erhält er sogar das
Angebot, in einem Virtual Reality Spiel ins Berlin des Jahres 2003 zu
reisen. Ihm gefällt dieses Spiel, doch je öfter er es
spielt, desto mehr fallen ihm Ungereimtheiten auf. So kauft er auf
seiner ersten Reise ein Eis, doch er hat nur einen 500 €-Schein
dabei. Da er unter Zeitdruck steht – es ist kurz vor seiner Abreise
zurück in seine Zeit – sagt er zu dem Eismann, er solle das
Rückgeld einem Obdachlosen geben. Als er einige Zeit später
wieder ins Berlin des Jahres 2007 reist, spricht er ihn ein Pförtner
an. Er habe ihm im Jahr 2003 497 Euro geschenkt und so hatte er die
Möglichkeit, wieder etwas aus seinem Leben zu machen. Finn
wundert sich, dass das Spiel sich so etwas ausdenkt. Doch das wird
nicht das einzige sein, was ihm komisch vorkommt.
Es
machte mir sehr viel Spaß, zusammen mit Finn unsere Zeit zu
erkunden und die Veränderung in seinem Denken mitzuerleben. Auch
die Schilderung der Zukunft sprach mich sehr an. Es war spannend, mit
ihm zusammen die Zusammenhänge zu ergründen und zu sehen,
wie sich einzelne „Puzzleteile“ zu einem großen Ganzen
ergeben.
Finn und
auch die anderen Charaktere sind gut ausgearbeitet und waren mir
gleich sympathisch. Es war spannend, mit Finn diese Reise zu begehen
und auch zu sehen, wie Eliana langsam erwachsen wird. Für Finn
waren viele Dinge, die für uns selbstverständlich sind,
etwas Neues. Er kannte zum Beispiel Hubba Bubba nicht, wunderte sich
über DSDS und auch das Schreiben von Hand musste er sich erst
beibringen. Er entwickelte eine Liebe zu Büchern und das Gefühl
„Liebe“ war ihm fremd.
Gestolpert
bin ich nur ab und zu über Finns Sprache. Da es für ihn das
Wort „Ich“ nicht mehr gibt, muss er dieses immer wieder anders
ausdrücken. So sagt er zum Beispiel, als er sich darüber
erkundigt, was Hubba Bubba ist: „Dieser Leser hat schon mal was
über Kaugummi gelesen.“ Das war anfangs doch etwas holprig,
doch nach und nach konnte ich es flüssiger lesen.
Nach
kurzer Zeit konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Selbst
beim Arzt im Wartezimmer las ich weiter. Ich hätte auch nichts
dagegen gehabt, wenn es noch ein paar Seiten mehr gegeben hätte
:)
Bewertung
5 von 5 Punkten :)